Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro webook.ch entstanden. Das Team von webook hat sich auf Familienferien spezialisiert und hilft euch kompetent, eure individuelle Reise zusammenzustellen!
Unser 16-tägige Wohnmobil Tour war für mich eines der Highlights unserer 8-monatigen Weltreise! So unglamourös das auch klingt! Ich bin eigentlich gar kein Camping Typ, vielleicht kam es mir deshalb wie ein grosses Abenteuer vor?
Auch für meinen Mann war es die erste Wohnmobil Tour, wir sind also absolute Beginner und ich werde euch hier gern alle Fallen und Fettnäpfchen aufzählen, damit ihr es auf eurer ersten Tour etwas leichter habt als wir.
Das geht ja gut los: Der falsche Vermieter
Normalerweise nenne ich in meinem Blog nur Unternehmen, von deren Leistung und Produkt ich überzeugt bin und gerne weiter empfehle. Über unseren Vermieter (Cruise Amerika) haben wir uns aber fast pausenlos so aufgeregt, dass ich euch das einfach nicht vorenthalten möchte.
Erstmal: Wir haben viel zu wenig Zeit in das Lesen von Reviews über Campervermietungen investiert. Wir glaubten, das ist wie bei einer Autovermietung: Irgendwie sind alle gleich und ok. Weit gefehlt, es gibt grosse Unterschiede! Hätten wir Reviews gelesen, hätten wir sicher woanders gebucht. Wenn ihr, wie wir, nicht die Zeit habt jeden Vermieter im Netz zu prüfen, dann lasst euch von webook beraten- es wird sich lohnen!
Ich will euch nicht mit Einzelheiten nerven, nur so viel: Das Wohnmobil war extrem dreckig, schmierig und beschädigt. Es war bereist 130`000 Meilen gelaufen und wir hatten das Gefühl, das die Polster seither auch nicht gereinigt wurden. Uns fielen teilweise die Steckdosen entgegen, es regnete in der Dusche herein und wir hatten nach dem Ausklappen der Poster jeweils ölige/fettige Finger…! Nehme an, ihr wollt jetzt nicht noch mehr hören.
Unsere Reklamation wurde abgeschmettert mit: „Das ist normale Abnutzung, dafür gibt es kein anderes Fahrzeug.“ Während der 16 Tage kamen mehr und mehr Mängel zum Vorschein, so dass uns Cruise Amerika letztlich doch noch den Mietpreis für 2 Nächte erlassen hat.
Welche Grösse von Wohnmobil sollen wir buchen?
Unseres gehört in die Kategorie 25“, welche für bis zu 5 Personen geeignet sein soll. 5 Personen hätten es darin wirklich eng gehabt, vor allem hätte die 5. Person keinen Platz am Tisch gehabt -hmmmmm..
Für uns 3 war es aber ideal.
Eine grössere Version hätte es fast zum selben Preis gegeben, daher hätten wir beinahe das grosse Wohnmobil genommen. Zum Glück aber nicht, denn was unser (für US Verhältnisse kleines) Vehikel bereits an Sprit verbraucht hat, war einfach nur extrem. Der Verbrauch ist natürlich recht individuell (fährt man viel Höhenunterschiede etc.) wir haben ca. 21-23l/100km verbraucht, was ca. 65$ pro Tag entsprach.
Was noch für ein möglichst kleines Mobil spricht: Man muss mit dem Teil ja auch mal auf dem Supermarktparkplatz oder in einer Stadt rangieren. Die Campingplätze sind in den USA sehr grosszügig angelegt und kein Problem, aber wenn ihr nicht noch ein kleines Auto für die Stadt hinterher zieht (so wie es viele Amis machen), dann kann die Parkplatzsuche schon etwas Nerven kosten.
Meine Meinung: Für bis zu 4 Personen passt ein 25“ sehr gut. Es sei denn, alle vier sind sehr gross. Dann ist die Schlafkabine über dem Fahrer vielleicht etwas zu eng.

Death Valley
Unsere Route
Highway No. 1 von Los Angeles Richtung Big Sur
Wir sind den Highway No.1 nach Norden gefahren bis ins Napa Valley. Allerdings nicht mehr als 3 -3.5 h Fahrtzeit am Stück, mehr schlaucht ganz schön, vor allem da die Geduld eines Kleinkindes dann auch am Ende angekommen ist.
Die Strecke ist wirklich wunderschön! Hier liegt auch mein Lieblingscampingplatz „Fernwood“ in Big Sur.
Genau so hatte ich mir Camping vorgestellt: Romantisch unter den Redwood Bäumen mit Feuerstelle etc. Leider wird sich noch zeigen, das solche Plätze eher die Ausnahme sind.
Die grossartige Steilküste mit einigen sehr schönen Wanderwegen spielt die Hauptrolle in Big Sur. Eine „richtige“ Stadt gibt es hier übrigens nicht. Man nennt den gesamten Küstenabschnitt Big Sur. Dank der sehr wohlhabenden Wochenendtouristen aus LA kann man in der Gegend trotzdem sehr gut essen.
Unser nächster Stop: Freunde besuchen in Marin in der San Francisco Bay. Ihr werdet wahrscheinlich lieber direkt nach SF fahren, dies haben wir auf dieser Reise ausgelassen, da wir vor wenigen Jahren bereits dort waren. Lohnt sich aber natürlich sehr!

Auch bei schlechtem Wetter so schön: Big Sur
Mammutbäume in Muir Woods National Monument
Nördlich von San Francisco haben wir Muir Woods mit den berühmten, riesigen Redwood Bäumen besucht. Diese werden hier nicht ganz so gross, wie im Redwood Nationalpark in Eureka, ist aber eine schöne Alternative, wenn man nicht ganz so weit Richtung Norden fahren möchte. Muir Woods ist ein sehr schöner Tagestrip von San Francisco aus.
Napa Valley -Wine Country
In Napa und Sonoma wäre ich gern länger geblieben, aber für unsere 4-jährige sind Weinproben eben nicht sehr interessant. -Auch wenn Kinder auf den Weingütern willkommen sind! Manche haben sogar einen Streichelzoo etc. Um Leonore ein bisschen zu unterhalten, haben wir eine Tour auf dem Sterling Weingut gemacht, wo man mit einer Seilbahn hinauffahren kann. Sterling ist ein sehr grosses und industrielles Weingut. Wer traditionelle Weinherstellung anschauen möchte, sucht sich lieber ein kleineres Weingut aus.
Nächstes mal (und wir gehen sicher nochmals ins schöne Napa oder nach Sonoma!) würde ich den Besuch unter der Woche planen. Ohnehin schon eine teure Gegend, ist es am Wochenende noch teurer- unübersehbar wegen der zahlreichen Bachelorette Parties!

Das in den 1920er Jahren erbaute Ahwahdee Hotel im Yosemite National Park
Yosemite National Park
Hierzu muss ich wohl kaum noch etwas schreiben, oder? Der Klassiker schlechthin und das zu Recht! Es ist recht schwierig, im Park zu campen- schaut euch unbedingt unten den Absatz „vorbuchen oder nicht“ an!
Es gibt aber tatsächlich auch ein historisches Hotel im Park! The Majestic Yosemite Hotel – vormals: Ahwahnee Hotel. Vielleicht habt ihr zwischendurch ja mal Lust auf eine Nacht im Hotel? Mir kam es wie ein altes Spukschloss im Wald vor- wäre sicher lustig gewesen! Yosemite Nationalpark liegt übrigens teilweise fast 4000m ü.M.! Daher unbedingt wärmere Kleidung einpacken, als für die übrigen Stationen in Kalifornien.
Zion National Park
Das Überraschungshighlight! Leider haben uns hier Ausläufer des Hurricane Michael erwischt, und wir konnten vor lauter Wind und Regen kaum aus dem Touri Bus aussteigen! Was wir aber sehen konnten hat uns sehr gefallen! Auch hat es leichte Wanderwege für Kinder und hätte also ein grossartiger Stop werden können… Wir kommen sicher wieder!

Zion National Park. Foto leider nicht von mir, sondern von Stamati Morellas über Unsplash
Bryce Canyon National Park
Schluchz…
Bryce Canyon hatten wir fest auf der Liste, haben wir aber kurzfristig ausgelassen, da wir die Kälte (knapp über Gefrierpunkt) und den Regen im Camper nicht länger aushalten wollten. Ich erinnere mich, wie mein Mann auf dem Campingplatz fragte, ob man uns einen Grill leihen könnte. Der Besitzer meinte nur: „Grill? Es schneit heute Nacht!“ Dieses Wetter ist für Anfang Oktober für alle eine Überraschung gewesen, aber eben: Hurricane-Pech.
Wir haben dann beschlossen, am nächsten morgen einfach weiter zu fahren.
Antelope Canyon
Von Beginn der Planung an mein Favorit! Ich wollte also unbedingt hin, auch wenn es immer noch regnete.
Erstaunlicherweise war der Canyon trotz der fehlenden Sonne einfach nur wunderschön und beeindruckend! Absolute Empfehlung! Die beiden (upper und lower) Antelope Canyon gehören dem Navajo Indianerstamm und können nur in einer geführten Tour besucht werden. Dafür gibt es drei Veranstalter in der Stadt Page/Arizona in der Nähe der Canyons.
Die Touren sind schnell ausverkauft, daher unbedingt im voraus Tickets online sichern. Für meine Tour war nurnoch eine Restkarte verfügbar. Ich bin also allein gegangen, Mann und Kind haben im Starbucks mal wieder Internet connection genossen. Zum Glück kann ich hinterher sagen! Der sehr enge und leider recht überfüllte Canyon wäre für ein kleines Kind kein Spass gewesen. Auch waren einige Besucher in ihrem Versuch das 20. Selfie zu schiessen recht rücksichtslos. Antelope Canyon ist ein Instagram Liebling müsst ihr wissen.. In der Nähe gibt aber noch den Lake Powell, mit einer ganzen Menge Wassersport und Unterhaltung für die Kids während ihr in „Ruhe“ den Canyon geniessen könnt.

Mein Favorit: Antelope Canyon im Norden von Arizona
Death Valley National Park
Wer war schon im Death Valley? Wie hat es euch gefallen?
Bin es nur ich, oder ist es ziemlich langweilig da?? Ok, wir waren kurz vorher in der Atacama Wüste in Chile. Daher ist es natürlich schwierig, dagegen zu konkurrenzieren, aber trotzdem… Sorry, ich fand es nicht wahnsinnig interessant. Vielleicht liegt es auch daran, dass Death Valley National Park eine riesige Fläche ist, die nicht sehr abwechslungsreich ist. Man schaut stundenlang das selbe an.
Andere Meinungen willkommen!
Ausnahmesituation Las Vegas
Wir glaubten, einen guten Campingplatz zu gutem Preis is Las Vegas gefunden zu haben: Sam’s Town.
Er war auch wirklich einer der besseren Plätze unserer Reise und das für nur 35$.
Bis wir bemerkt haben, dass man für den Preis schon ein Doppelzimmer auf dem Las Vegas Strip bekommt! Für 50-60$ sogar ein gutes, in den grossen Kasinos (unter der Woche)! What??
Las Vegas lebt ja bekanntlich vom gambling und nicht von den Hotels. Diese sind nur Beigemüse um Leute in die Kasinos zu holen. Und man spielt eher dort, wo man wohnt, oder? – Zumal sich die Spielhöllen ohnehin nicht gross voneinander unterschieden.
Zum Vergleich: Wir haben pro Nacht in Las Vegas 125$ Wohnmobilmiete plus 35$ Stellplatz gezahlt!
Trotzdem: Der Besuch war ein Spass und hat sich gelohnt! Sogar, obwohl wir ein Kleinkind dabei hatten und so natürlich auf gambling und Shows verzichten mussten. Idealerweise sind alle Besucher in Las Vegas über 21 Jahre alt. Mit Kindern kann man die Hotelcasinos trotzdem besichtigen- einfach nicht spielen. Wir waren zudem einen Tag im „Circus Circus“ einem Kasino mit Indoor Amusementpark für kleinere Kinder und natürlich im High Roller Riesenrad. Zwei volle Tage haben uns in dem Fall genügt- ohne Kind wären wir noch länger geblieben.
Mein Las Vegas Tip:
Startet eure Reise in LV! Wenn ihr Gran Canyon und/oder Death Valley sehen möchtet, kommt ihr da wahrscheinlich ohnehin vorbei. Dann wohnt ein paar Tage im Hotel und mietet das Wohnmobil erst wenn ihr die Stadt verlasst. Oder umgekehrt: Ihr gebt den Camper in LV ab und bleibt dann noch ein paar Tage dort im Hotel wenn ihr LV am Ende eurer Reise machen möchtet.
Schaut, dass ihr unter der Woche in LV seit! Es war ohnehin schon voll und ich will mir nicht vorstellen, wie das am Wochenende aussieht. Ausserdem sind dann sicher die Hotels teurer.
Gran Canyon National Park
Besser als alle seine Fotos! Es ist nicht gerade ein Geheimtip, daher halte ich mich hier sehr kurz.
Wir sind die südliche Route gefahren. Wenn ihr aber mehr Zeit habt, könnte sich North Rim lohnen: Es soll noch schöner sein.

So sensationell wie sein Ruf: Gran Canyon
Joshua Tree National Park und Pioneer Town
Klein aber not too miss! Ausserdem: Nahe an Palm Spring (s.u.)!
Die wirklich interessanten Gebiete im Park sind nicht sehr gross- aber sehr spannend! Wir haben den Park an einem Tag zusammen mit Pioneer Town angeschaut. Es hat auch sehr schöne Campingplätze im Park, die sogar etwas kurzfristiger noch verfügbar waren, als in den grösseren Parks.
Pioneer Town wurde in den 1940er Jahren als Filmset für Western Movies gebaut, allerdings gleichzeitig auch um darin zu leben. Die Gebäude sind also „echt“ und nicht aus Pappmaché. In den letzten Jahren wurde das Dörfchen wieder mehr bevölkert. Wir hatten das Glück, ein Paar kennenzulernen, dass sich gerade dort ein Haus gekauft hat. Ihnen ist es zu heiss im Coachella Valley, daher ziehen sie nach Pioneer Town, das etwas höher gelegen ist. Mittlerweile wären schon sehr viele Hipster dort, „aber das überlebt wir auch noch.“ Zitat! Es gibt ein Hotel, Restaurant und einige, wenige Shops mit Vintage Dingen oder Pottery. Mir hat es riesen Spass gemacht, in Pioneertown einige Fotos zu knipsen!
Joshua Tree und Pioneer Town liegen für viele Wohnmobil Reisende etwas abseits der Route- aber der Weg loht sich. Hier herrscht einfach nochmals ein anderer Vibe als in den nördlicheren Parks.

Ja, da drin wohnen wirklich Leute! -Pioneer Town
Palm Springs
My happy Place! I love it sooo much!
An alle die ein Faible für Architektur und Design haben: Besucht unbedingt Palm Springs! Unter der Woche hauptsächlich von (sehr) wohlhabenden Rentnern bewohnt, ist Palm Springs am Wochendende Margarita Hochburg für Los Angelenos. Entweder sitzt ihr also im Pool eines der über-stylischen Hotels: The Saguaro, The Parker, Ace, The Riviera, oder ihr geniesst die wundervolle Stimmung der der Midcentury Architektur. Am besten natürlich beides! Es gibt eine Menge Touranbieter zu den Häusern der Celebrities (Frank Sinatra, Elvis Presley, Dean Martin, Leonardo DiCaprio…). Noch besser hat mir allerdings gefallen, einfach die Wohnviertel abzufahren und mich von den knallbunten Türen inspirieren zu lassen.
Darf man eigentlich pink färbende Haustüren haben in der Schweiz?

I ❤️ Palm Springs
National Parks Kosten Tip
Wenn ihr mehr als 3 Nationalparks besuchen wollt, lohnt sich eine Jahreskarte für 90$ pro Auto.
Diese ist leider nicht auf jeder Preistafel am Parkeingang angeschrieben, warum wir das Angebot erst bei unserem 3. Park bemerkt haben! Trösten wir uns also damit, das wir die Parks grosszügig unterstützt haben.
Für euch aber: Die Jahreskarte gibt es in allen Parks, auch wenn sie nicht explizit ausgeschrieben ist.
Campgrounds vorbuchen oder nicht?
Das scheint ja wirklich eine Glaubensfrage zu sein! Mit wurde im Vorfeld erzählt:
„Auf keinen Fall“
„Unbedingt“
„Man findet immer was“
„Die Nationalparks sind immer voll“
„Ihr nehmt euch jede Flexibilität!“
Waaaas?
Meine Meinung heute: Ja, man findet was. Aber trotzdem: Ja, vorbuchen!
Die Nationalparks sind immer voll- auch im Oktober, was ja wirklich nicht mehr Hauptsaison ist. Hier gibt es überhaupt eine Besonderheit: Die Campingplätze in den Parks lassen sich nicht einfach buchen wie und wann man es gern hätte, nein! Sie haben Buchungsfenster.
D.h. wenn ihr (wie wohl JEDER Camper im Westen der USA) den Yosemite Nationalpark besuchen wollt, dann müsst ihr euren Termin wissen (klar) und dann auf deren Website schauen, wann man diesen Termin buchen kann. Das ist ca. 6 Monate im Voraus. Wenn ihr den Buchungstermin gefunden habt, dann müsst ihr euch genau zu dieser Zeit (und sei es 3 Uhr morgens am Tag einer wichtigen Prüfung!) den Wecker stellen und SOFORT wenn das Buchungsfenster öffnet buchen. Die Platze sind teilweise innerhalb von Minuten vergriffen.
Wir haben es also total versemmelt und haben so immer ausserhalb der Nationalparks übernachtet. Geht auch- drinnen wäre aber schöner gewesen! Und nicht mal teurer!

Campground im Joshua Tree National Park
Campgrounds ausserhalb der Nationalparks
Gute Nachricht: Ja, man findet was.
Schlechte Nachricht: Das Suchen nervt tierisch!
Wir haben die 2. Hälfte unserer Reise spontan geplant, was bedeutet täglich ca. 40 Minuten mit der Suche nach Stellplätzen zu verplempern- von einem Schweizer Handy aus!
Die meisten Campingplätze werben mit Wifi, was aber bei der Mehrzahl unserer Plätze mehr schlecht als recht funktionierte. Regen? -kein Wifi! Campground voll?- kein Wifi! Wir standen also teils vor dem WC des Campingplatzes, da dort das Signal am stärksten war und waren am surfen nach freien Stellplätzen.
Klar, so ist man flexibel, aber ich verbringe meine Urlaubstage doch gern etwas anders.
Die Telefonrechnung (viele Plätze akzeptieren nur telefonische Buchung) habe ich noch nicht gesehen.
Hook up, oder nicht hook up?
Was ist „hook-up?“ Das sind die Anschlüsse, an die man das Wohnmobil andocken kann. Also: Strom, fresh Water und Abfluss. Manchmal ist auch noch Kabel TV dabei (juhu!).
Braucht man jede Nacht einen Platz mit full hook up? -Also alle oben genannten Anschlüsse? Ganz bestimmt nicht! Wie brauchten die Wasseranschlüsse nur 3x in 16 Tagen. Wir haben allerdings auch ausschliesslich auf den Campingplätzen geduscht. Was wesentlich weniger gruselig war, als ich es erwartet hatte.
Strom (es gibt auch partial hook up: Nur Strom) braucht ihr, wenn ihr über Nacht Klimaanlage oder Heizung laufen lassen wollt. Wir hatten keinerlei Anschlüsse im Death Valley und das war keine so grossartige Idee… Zwar hat euer Wohnmobil einen Generator, der ist aber so laut, dass man ihn um 22Uhr abstellen muss. Kein Strom bedeutet also: Keine Klimaanlage im Death Valley.
Wenn ihr Heizung/Klima nicht braucht, dann würde ich schauen alle 3 Tage einen Anschluss zum Aufladen der Batterien zu haben.
Was packen für den Wohnwagen Trip?
Wir brauchten erstaunlich viel Bekleidung da wir Temperaturen von 3° bis fast 40° durchgemacht haben, dazu outdoortaugliches und ein paar City Looks für die Städte. In Las Vegas haben wir festgestellt, dass die Touris sich hier zum Abendessen nochmal richtig rausputzen. Tagsüber sind eher Sprüche-T-Shirts und Adiletten angesagt. Abends darf es dann glitzern! Wer mitmachen will: Macht bestimmt Spass!
Kleidung war aber weniger das Problem (wer hat schon je zu WENIG Kleidung eingepackt?). Wir haben eher in „Accessoires“ für den Camper investiert:
- Bettwäsche/Handtücher/Küchenset
- haben wir zusätzlich zum Camper gemietet
- Weingläser
- Jawoll! Ich habe es nicht fertiggebracht, aus den dicken Plastikbechern im Camper meinen Geburtstagswein zu trinken! Wir haben also bei Target 2 Gläser gekauft.
- Toaster
- Wer das Supermarktbrot in den USA kennt, wird mir zustimmen, dass es ungetoastet ungeniessbar ist. #sorrynotsorry. Wir haben uns also einen billigen Toaster zugelegt und so ging es dann ganz gut.
- Kleiderbügel
- Der Schrank in unserem Camper hatte tatsächlich eine Kleiderstange statt Böden aber keine Kleiderbügel. Zum Glück gibts die aber auch sehr günstig bei Target.
- Gasgrill
- Dieses haben wir von unseren Vormietern bekommen und 1x gebraucht. Wenige Campingplätze verbieten wegen der Brandgefahr Kohle oder Holz. Uns ist dies nur 1x passiert, in der Nähe des Joshua Tree Parks.
- Kohle statt Feuerholz
- Sehr häufig darf auf den Campgrounds nur mit Kohle, nicht aber mit Holz gegrillt werden. Daher nicht gleich in Lagerfeuerromantik verfallen (wie wir) und viel zu viel Holz kaufen.
- Kindersitz
- In Kalifornien sind Kindersitze bis zum Alter von 8Jahren Pflicht. Auch in Taxis. Da diese i.d.R. keinen Kindersitz dabei haben, lehnen sie meist Fahrten mit Kindern ab. Es gibt also gute Gründe immer einen eigenen Sitz herumzuschleppen. Wir haben mit gemieteten Sitzen bisher eher bescheidenen Erfahrungen gemacht, ausserdem brauchen wir den Sitz nicht nur im Camper, sondern auch vorher und nachher in div. Mietwagen. Wir haben also bei Ankunft in LA einen Sitz gekauft, der nun mit uns herumreist. Diese Lösung ist etwas umständlich aber sehr viel günstiger, als jedes mal zu mieten.
- Navi
- Da wir ein Navi nicht nur im Camper sondern auch in verschiedenen Mietwagen benötigen, war es günstiger, eines zu kaufen als jedesmal zu mieten. Und es hat zur Abwechslung mal keinen Wackelkontakt.
Einen guten Campground finden
Eine Wissenschaft für sich. Wir hatten manchmal Glück, manchmal weniger. Mit den Plätzen von KOA waren wir meist sehr zufrieden. Sie haben Plätze in den gesamten USA.
Die Plätze in den National Parks findet ihr am besten online über die Seite des jeweiligen Park und weit im Voraus. Dann gibt es noch zahlreiche Apps. Achtet darauf, welche auch offline funktionieren. Meine App möchte ich euch nicht unbedingt empfehlen, daher leider nur der Hinweis, das es im App Shop eine grosse Auswahl gibt.
Uns hatte man gesagt, wir könnten ja auch zur Not wild irgendwo campen… Das ist meiner Erfahrung nach eher ein Mythos. Auf den meisten Parkplätzen ist das übernachten verboten, zudem kommt es mir an vielen Orten auch nicht besonders sicher vor. Die Schlösser des Camper sind in etwa so sicher wie das Schloss eines Teenager Tagebuchs! Wir konnten mit dem Schlüssel zu unserem Gepäckraum den Gepäckraum eines anderen Camper einfach aufschliessen und so einem Paar helfen, dass seinen Schlüssel abgebrochen hatte.
Wohnmobilferien, die Kosten
Wer (wie wir) glaubt, Camping wäre günstiger Urlaub, der irrt gewaltig! -Vielleicht als Tramper und mit dem Zelt. Im Wohnmobil sicher nicht!
Wir haben ca. 125$ Miete pro Tag bezahlt. In der Nebensaison versteht sich! Dazu kommt Benzin von ca. 65$ pro Tag. Die Campingplatze haben zwischen 20$ (Betonparkplatz „ohne alles“) und 85$ die Nacht für einen hübschen Platz im Wald mit Anschlüssen verlangt.
Pro Tag haben wir also ohne jede Verpflegung ca. 240$ ausgegeben.
Hätte ich nicht gedacht- du?
Mein Fazit
Trotz der hohen Kosten für geringen Komfort- ich hoffe Ihr könnt an meinem Text heraushören, dass uns die Reise extrem viel Spass gemacht und viele Erfahrungen und Erinnerungen beschert hat! Ich würde es jederzeit wieder machen. Der Trip war aber auf der anderen Seite auch recht anstrengend- vor allem für meinen Mann, der die ganze Strecke gefahren ist. Ach ja: Für die meisten Mietcamper reicht der deutsche oder schweizer Autoführerschein aus. Einen LKW Schein braucht man in den USA erst für wirklich SEHR grosse Motorhomes. Dazu kommt, das man im Camper natürlich nicht so gut schläft wie zu Hause. Ein paar Tage Erholung im Anschluss, sind sicher keine schlechte Idee.
Nun aber viel Spass auf eurer Reise!!
..und ich beneide euch ein bisschen, dass ihr sie noch vor euch habt!
alles Liebe,
Ingrid
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Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro webook.ch entstanden. Das Team von webook hat sich auf Familienferien spezialisiert und hilft euch kompetent, eure individuelle Reise zusammenzustellen!